Mörsbacher Mundart


"Sprachen vermitteln unsere Erfahrungen, unser intellektuelles und kulturelles Umfeld, unsere Art Menschen zu begegnen, unsere Wertesysteme, gesellschaftliche Normen und unser Zugehörigkeitsgefühl, sowohl als Individuum als auch in der Gruppe. Vom Blickwinkel der kulturellen Vielfalt betrachtet, reflektiert die sprachliche Vielfalt die schöpferische Anpassung von Menschengruppen an ihr sich ständig veränderndes physisches und soziales Umfeld. In diesem Sinne sind Sprachen nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern repräsentieren auch selbst kulturelle Ausdrucksformen. Sie sind Träger von Identität, Werten und Weltanschauungen."

 

"... ein großer Teil der Sprachen der Welt im Laufe dieses Jahrhunderts verschwinden wird. Die Hälfte der zurzeit existierenden Sprachen – auf zwischen 6.000 bis 8.000 geschätzt – wird jeweils von weniger als 10.000 Menschen gesprochen. Schätzungsweise geht alle zwei Wochen eine dieser Sprachen verloren. ..."

 

Quellenangabe:

  • UNESCO-Weltbericht: In kulturelle Vielfalt und interkulturellen Dialog investieren. Deutsche Kurzfassung des UNESCO-Weltberichts: Investing in cultural diversity and intercultural dialogue (2010). Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission, 2010. 37 Seiten, ISBN 978-3-940785-19-0

Die Mörsbacher Mundart mag zwar keine eigene Sprache sein, aber aussterben sollte dieser Dialekt auch nicht. Nachfolgend finden Sie einige "Übersetzungen":

  • die Hoor strähle – die Haare kämmen
  • Auedeggel – Augenlid
  • schilkse - schielen
  • Schilleh – Weste
  • Stauelbeer – Stachelbeere
  • Embeer - Himbeere
  • Mauerwolf – Maulwurf
  • Hääre – Zigeuner
  • Hääregret – unordentliches Mädchen
  • Fechder – Bettler
  • Halskaut – Nacken
  • Buggel – Rücken
  • Bapplersch – schwatzhafte Frau
  • Schbrechersch – großtuerische Frau
  • Redsch – Tratschtante
  • Vochel – promiskuitiver Mann
  • Ripp – promiskuitive Frau
  • Ähre – Getreideernte
  • Heimahd - Heuernte
  • Grombeere – Kartoffeln
  • Grombeerstigg – Kartoffelfeld
  • Rummelbooz – Vorgänger des Halloweenkürbis, bestand aus einer ausgehöhlten Dickrübe
  • Bääsem – Besen
  • Buddick – unordentliches Haus
  • aldes Gehitsch – altes Haus
  • Wertschaft - Gasthaus
  • Kehr – Wegbiegung
  • Backmuhl – Backmulde
  • Muhl – große Wanne zum Brühen eines Schlachtschweins
  • Ims – Mahlzeit
  • Scheerhooge – Schürhaken
  • Sohnsmann, Sohnsfraa – Schwiegersohn, Schwiegertochter
  • Bolles – Gefängnis
  • jängse – quietschen
  • schnause – neugierig suchen
  • Kruwwele - Locken

Quellenangabe:

  • Zusammengetragen von Birgit Dusch
  • Bernhard H. Bonkhoff: Mörsbach. Ein Dorfbuch. Festgabe zur Einweihung der Dreifaltigkeitskirche am 10. Juli 1988, Speyer 1988. Herausgegeben von der Protestantischen Kirchengemeinde Großbundenbach, ISBN 3-925536-16-7.

  • Für die Webseite aufgearbeitet von Birgit Dusch mit freundlicher Genehmigung von Pfarrer Dr. Bernhard H. Bonkhoff