Der Männergesangverein Eintracht Mörsbach


Der Mörsbacher Gesangsverein 1970 im Jubiläumsjahr
Der Mörsbacher Gesangsverein 1970 im Jubiläumsjahr

Das Mitgliederverzeichnis des Männergesangvereins Mörsbach trägt als Gründungsdatum den 26. Januar 1890. Ein Protokollbuch wurde offensichtlich nicht geführt. denn das älteste Protokollbuch wurde mit Nr. 1 am 28.2.1895 begonnen, so dass wir über die einzelnen Ereignisse der frühen Vereinsjahre nur in etwa unterrichtet sind.


Im ersten Vereinsjahr hatte man 61 Mitglieder, bis zum Jahr 1895 war der Verein auf 102 Mitglieder angewachsen. Das erste Protokollbuch beginnt bezeichnenderweise mit zahlreichen Vereinsausschlüssen wegen Rückständen im Mitgliedsbeitrag, damals betrug der Monatsbeitrag 20 Pfennige. 1895 wurde die erste Vereinsfahne angeschafft, die bei Beerdigungen von Vereinsmitgliedern und bei Sängerfestbesuchen Verwendung fand.
Damals war Daniel Stephan I. Vereinsvorstand, die Beisitzer waren Daniel Heller I., Lutz, Vollmar und Ruf. Wer als Ausgeschlossener wieder eintreten wollte, musste 2 Mark Ausschlussgebühr und zusätzlich 5 Mark Eintrittsgebühr entrichten.


1903 wurde anstelle von Lehrer Vollmar der Musikant Daniel Wolf aus Oberauerbach als Dirigent eingestellt, im gleichen Jahr wurde Philipp Vollmar Vorstand, um dann 1906 sein Amt wieder an den Vorgänger zurückzugeben.

Ab 1915 stellte der Verein die Singstunden ein, weil ein Großteil seiner Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen war. Aus der Vereinskasse wurde den an der Front stehenden Sangesbrüdern ein Weihnachtsgeschenk übersandt. Während dieser Zeit führte Daniel Heller I. die Vereinsgeschäfte.
Im November 1920 kam man dann wieder in der Wirtschaft von Karl Stephan zur Singstunde zusammen. Proben waren damals auf Freitag 20 bis 22 Uhr und Sonntag 13 bis 15 Uhr festgesetzt, sie fanden im Schulsaal statt. Lehrer Linn war nun Dirigent, Heinrich Heller I. wurde Vorstand und sollte dieses Amt bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 behalten.
Ab 1921 wurde nicht nur Theater gespielt, die Vereinsmitglieder erhielten auch einheitliche Kappen, regelmäßig fanden Vereinsbälle statt.


1922 wurden die Singstunden auf Freitag 19.30 und Sonntag 9 Uhr verlegt, der Verein hatte damals 133 Mitglieder. Die Inflationsjahre schlugen sich in den Beiträgen nieder, der Vereinsbote Heinrich Heller I. erhielt jährlich 1.000,- Mark, Lehrer Linn ließ sich für seine Probenarbeit mit Lebensmitteln entschädigen.
Erstmals seit langen Jahren sang der Verein am ersten Weihnachtsfeiertag 1933 in der Großbundenbacher Kirche und führte am Abend dieses Tages im Saal Stephan einen Familienabend mit Christbaumverlosung durch.


1925 wurde die zweite Vereinsfahne beschafft und am 12. Juli zum Anlass des 35jährigen Stiftungsfestes feierlich geweiht: 19 Vereine waren erschienen, auch der 1921 gegründete Mörsbacher Turnverein wirkte mit. Lehrer Linn hielt die Weiherede. Philipp Vollmar und Lehrer Ludwig Vollmar erhielten als Vereinsgründer Ehrendiplome.
Diese Vereinsfahne, die heute noch als Symbol des Vereins gilt, ist auf der Vorderseite in blauer Seide gehalten, mit gesticktem Schwan im Eichenkranz, und trägt die Inschrift „Eintracht Mörsbach 1925“. Die Rückseite, in gelber Seide gehalten, ziert eine Darstellung der Loreley im Wappenrahmen mit Lorbeerkranz und trägt die Inschrift „Rein im Sang, Treu im Wort, stark in Eintracht, immerfort“.
1926 beteiligte man sich an der Gründung des Sängerhaus Karlsberg, dessen zweiter Vorsitzender Lehrer Linn wurde.


1928 finden wir Lehrer Hoffmann als Dirigenten des Mörsbacher Vereins, 1929 trat man aus dem Karlsberg-Gau aus, beschloss aber 1932 den Beitritt zum Pfälzischen Sängerbund unter dem Dirigenten Gustav Wolf. 1932 wurde auch wieder Theater gespielt: zur Aufführung kamen die Stücke: „Wie man eine Braut wird“, „Die Braut des Wilderers“, „Die Emma liebt einen Turner“.


Am 10. Januar 1933 wurde auf der Generalversammlung im Nebenzimmer der Gastwirtschaft Stephan beschlossen, den früheren Dirigenten Lehrer Guido Linn zum Ehrendirigenten zu ernennen; eine außerordentliche Generalversammlung am 21. Juli des gleichen Jahres beschloss, die Vereinssatzungen nach den Grundsätzen des Führerprinzips umzugestalten, wie es in der Julinummer des Blattes „Pfälzer Sänger” angeregt worden war. Dirigent Lehrer Herrmann schlug als „Amtswalter” vor: Heinrich Heller als Vereinsleiter, Reinhard Ruf als sein Stellvertreter, Ferdinand Heller als Kassenwart, Reinhard Knerr als Schriftwart, Ernst Dick als Werbewart, Eugen Heller als Notenwart, als Stimmenwarte: 1. Tenor: Ernst Stephan, 2. Tenor: Hermann Stephan, 1. Bass: Viktor Vollmar, 2. Bass: Jakob Schmidt. Von nun an beteiligte man sich auch am Sängertag für das Winterhilfswerk der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Am 8.2.1938 wurde die letzte Vorstandssitzung protokolliert, damals war kein Chorleiter vorhanden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Vereinstätigkeit eingestellt.

Antrag zur Abhaltung einer Gründungsversammlung vom 18.12.1949
Antrag zur Abhaltung einer Gründungsversammlung vom 18.12.1949

Erst am 29. Januar 1950 wurde in der Gastwirtschaft Deller durch die Sänger Artur Deller, Willi Deller, Eugen Ruf und Fridolin Heller der Mörsbacher Gesangverein Eintracht neu gegründet. Dreißig Männer hatten sich zur Gründungsversammlung eingefunden.
Erster Vorstand wurde Karl Schmidt, zweiter Vorstand Wilhelm Heller, Schriftführer Willi Deller und Rechner Rudi Eschenfelder.
Hugo Ruf und Hermann Stephan wurden zu Beisitzern gewählt, Kassierer wurde Willi Ruf. Kreisoberlehrer Neuberger wurde zum Dirigenten gewählt. Nach der Versetzung von Lehrer Rudi Eschenfelder übernahm 1950 Willi Klein dessen Rechneramt. Man nahm nicht nur das Singen wieder auf, sondern auch das Theaterspiel. Zur Erstaufführung an Ostern 1950 mit den Bühnenstücken „Die Küchenfee” und „Fußballtoto“ im überfüllten Saal Stephan wurde auf Vereinskosten eine Bühne angeschafft. An Weihnachten des gleichen Jahres spielte man „Das einsame Haus” und „Jette vor Gericht”, auch Tanzveranstaltungen wurden wieder durchgeführt. Für 860 DM kam der Verein in den Besitz eines Klaviers. In der Generalversammlung vom 13.1.1951 wurde der langjährige Vorsitzende Heinrich Heller zum Ehrenvorstand ernannt, die Sänger August Anken und Jakob Anken wurden zu Ehrenmitgliedern. Die Bühnenstücke „Robert und Bertram” sowie „Herr Lehrer, ich muss mal raus” erfreuten an Ostern 1951 die Zuschauer. An Weihnachten 1951 trat der Verein auch wieder in der Großbundenbacher Kirche auf. Nachdem Lehrer Neuberger versetzt worden war, hatte Albert Ziegler den Mörsbacher Verein als Dirigent übernommen, der auch bei den Theaterproben mit half. Zu Weihnachten 1951 spielte man: „Priska, das Zigeunermädchen”, „Bienenstich und Liebe” sowie „Kriegsgefangenschaft”.


Bei der Generalversammlung 1952 wurde Rudolf Heim neuer erster Vorstand. An Ostern wurde wieder Theater gespielt: „Bahnwärter Engelmeier” und „Krach in der Laubenkolonie”; die Stücke wurden in Battweiler wiederholt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1952 kamen die „Glocken der Heimat” und „Die Tante aus Amerika" zur Aufführung. Anstelle von Rudi Heim übernahm 1953 Hugo Ruf das Amt des Vorsitzenden, sein Stellvertreter wurde Viktor Weinmann.


1953 fand eine Sängerehrung statt, wobei zwei goldene und dreizehn silberne Ehrennadeln verliehen wurden. 1955 wurde Oskar Riehm zum ersten Vorstand gewählt, weiterhin kamen zu Ostern und Weihnachten Theaterstücke zur Aufführung. 1956 wurde Erich Schunk Vorstand des Vereins, die Operette „Winzerprinzessin Rosmarie” in der Einstudierung des Chorleiters wurde mehrfach aufgeführt. Der Verein hatte nicht nur eine Hauskapelle, sondern auch ein Gesangsquintett. Ab 1956 wurde in einem der Gasthaussäle eine Weihnachtsfeier durchgeführt. Nach dem frühen Tod von Hugo Ruf wählte die Generalversammlung am 12.1.1957 Willi Knerr zum ersten Vorsitzenden, am 1. und 2. Ostertag 1957 wurde die Operette „Der Graf von Olala” aufgeführt, die in Kleinbundenbach und in Wiesbach wiederholt und ein großer Erfolg wurde. 1958 wurde Oskar Ruf neuer Vorsitzender, Willi Stanschus sein Stellvertreter. 1959 wurde Willi Ruf Vorstand des Mörsbacher Vereins. Am 7.3.1959 fand in Mörsbach ein Werbesingen der Sickingerhöhgruppe mit den Chören aus Niederhausen, Winterbach, Battweiler, Großbundenbach, Kleinbundenbach, Käshofen und Mörsbach statt. An Weihnachten 1960 wurde „Marcella, die Schmugglerbraut” aufgeführt. Das Amt des 1. Vorsitzenden ging 1961 an Alfons Spacke über, 1962 gefolgt von Erich Schunk, anstelle der Gastwirtschaft Stephan wählte man das Gasthaus Mainitz zum Vereinslokal. Da die ursprüngliche Satzung von 1890 nicht mehr auffindbar war, wurde 1962 eine neue Satzung entworfen und beschlossen. 1964 ging das Amt des 1. Vorsitzenden an Otmar Ruf mit Willi Hofer als Stellvertreter.

 

Am 17. und 18.Juli 1965 beging der Mörsbacher Gesangverein sein 75. Stiftungsfest mit einem Festbankett im Saal Stephan. Dabei erhielten die Goldene Sängernadel: Adolf Leonhardt, Adolf Ruf, Viktor Ruf, Willi Stanschus. Die Festversammlung fand tags darauf im Freien statt, abends war zu einem Ball ins Gasthaus Mainitz eingeladen. 1965 gab der langjährige Dirigent Albert Ziegler den Gesangverein Mörsbach ab und Dirigent Veit aus Battweiler übernahm den Taktstock.

 

Als Nr. 143 steht dann im Jahr 1967 folgende Notiz im Protokollbuch: Die Vereinsführung hatte für den 20. Oktober 20.30 Uhr ins Gasthaus Stephan zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen. Veranlassung waren der schlechte Besuch der Singstunden und die aufgekommene Interesselosigkeit der Mitglieder am Verein. Nach einer sehr lebhaften Diskussion wurden die ins Auge gefassten Maßnahmen bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung zurückgestellt, da man feststellen konnte, dass die von der Vorstandschaft aufgezeigte Gefahr nicht ohne Wirkung auf die Mitglieder geblieben war. Theater wurde nun nicht mehr gespielt, sicherlich trug das auch immer größere Verbreitung findende Fernsehgerät zu dieser allerorten festzustellenden Entwicklung im Gesangvereinswesen bei. Bei der Jahreshauptversammlung 1968 wurde dann Josef Kleber zum 1. Vorsitzenden gewählt. Man beschloss, die Geselligkeit mehr als bisher zu pflegen und alles zu unternehmen, um den Verein für die immer noch große Zahl der Außenstehenden attraktiver zu machen. Am 30.3. wurde zu einem Frühjahrskonzert eingeladen, was im Dorf ein gutes Echo fand. Überhaupt fand das kulturelle Engagement des Chors guten Anklang im Dorf, wie es im Protokoll Nr. 162 heißt, dass „unser Vereinsball der Höhepunkt der örtlichen Fastnacht ist und aus dem recht dürftigen dörflichen Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken ist.”

 

Am 1. Juni wurde in der Scheune von Adolf Leonhardt das Jahresgruppensingen der Sickingerhöhgruppe durchgeführt, was nicht nur den Sängern, sondern auch der Vereinskasse gut bekam. Im gleichen Jahr unternahm der Verein nach längerer Pause wieder einen Vereinsausflug.


Am 30. und 31. Mai 1970 wurde das 80. Stiftungsfest feierlich begangen, zahlreich waren die Gäste und Gastchöre im Festzelt an der Höhenstraße, es erschien sogar eine Festschrift.
Auf der Generalversammlung vom 10.1.1971 wurde das Beerdigungssingen für passive Mitglieder eingestellt. Nur den Aktiven und Ehrenmitgliedern wird seitdem noch am Grab gesungen, für die anderen Vereinsmitglieder singt der Chor am darauf folgenden Sonntag im Gottesdienst. 1971 wirkte der Chor aus Mörsbach auch beim Gustav-Adolf-Fest des Prot. Dekanats Homburg in Großbundenbach mit. 1972 wurde ein neues Klavier beschafft, die Gründung eines Kinderchores und eines Frauenchors führte nicht zum gewünschten Erfolg. 1974 konnte dann aber wieder im Saal Mainitz ein Frühlingskonzert geboten werden, leider zeigte die Dorfbevölkerung nicht das erhoffte Interesse.


1975 wurde in Mörsbach der Bau einer Mehrzweckhalle geplant, wozu der Gesangverein auch seinen Teil in einem Trägerverein beisteuern sollte. Schließlich erstellte der Sportverein die Turnhalle. Mit einem Freundschaftssingen wurde am 8.6.1975 das 85jährige Vereinsbestehen gefeiert.


Seit 1979 führte man die Wahlen zur Vorstandschaft nur noch alle zwei Jahre durch. Josef Kleber, der schon seit über 10 Jahren den Verein führte,wurde in seinem Amt bestätigt. Da im Sommer des gleichen Jahres Dirigent Hans Veit aus Battweiler sein Amt niederlegte, wurde Josef Kleber auch Dirigent seines Vereins. Weiterhin standen Besuche auswärtiger Sängerfeste und Ausflüge neben den wöchentlichen Singstunden auf dem Programm. Vom 13. bis 16. Juni 1980 wurde dann das 90. Vereinsjubiläum im Festzelt feierlich begangen. Zahlreiche auswärtige Chöre und die Pfarrkapelle Kirrberg wirkten mit. Zum ersten Mal trat der Mörsbacher Verein am 26.3.1981 im Fernsehen des Saarländischen Rundfunks im Rahmen der Sendung „Singen um Sechs” auf. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde am 25.9.1981 die neue Satzung beraten und verabschiedet. Zum gleichen Datum verlegte man nach dem Pächterwechsel im Gasthaus Stephan die Gesangstunde ins ehemalige Schulhaus. Seit dem 14.12.1980 wirkte der Verein auch regelmäßig beim Großbundenbacher Adventskonzert mit. Am 20.12. fand zum letzten Mal die örtliche Weihnachtsfeier, ausgerichtet von Roten Kreuz, dem Sportverein und dem Gesangverein, im Saal der Gaststätte Mainitz statt, ab 1982 wurde sie in die neue Sporthalle verlegt, die den zahlreichen Besuchern genügend Platz bietet.


In der Generalversammlung vom Januar 1982 wurde bewegt Klage geführt über die personelle Entwicklung der Eintracht Mörsbach. Längere Zeit hindurch waren höchstens l8 Sänger bei den wöchentlichen Proben anwesend. Um eine Auflösung des Männerchors zu vermeiden. sollte im Dorf eine Werbeaktion durchgeführt werden. Danach kamen etliche Jungsänger zum Chor. Am Erntedankfest des gleichen Jahres 1982 sang der Chor bei der Wiedereinweihung der renovierten Großbundenbacher Kirche. Zugunsten der neuen Orgel in der Großbundenbacher Kirche wirkte der Verein beim Kirchenkonzert am zweiten Weihnachtstag in der Großbundenbacher Kirche mit. Nachwuchssänger und Musikstudent Frank Kleber spielte die Orgel. Das Konzert der Kleber-Chöre Mörsbach, Käshofen und Großbundenbach wurde am 8. Januar 1984 in der protestantischen Kirche zu Wiesbach wiederholt.
Am 24.8.1985 feierte die Eintracht mit einem großen Jubiläumskonzert in der Sporthalle ihren 95. Geburtstag. Die Vorstandschaft verjüngte sich: Peter Stephan wurde 2. Vorsitzender; Peter Schehl übernahm das Amt des Kassierers.
Im gleichen Jahr wirkte der Chor beim 125jährigen Jubiläumsfest des Sängerkreises Zweibrücken in der Festhalle mit.


Seit dem Bau der Dreifaltigkeitskirche finden die Übungsstunden im Gemeinschaftsraum der Kirche statt.
Seit 1989 führt Bruno Wolf als 1. Vorsitzender den Verein. Die Doppelbelastung als Chorleiter und 1. Vorsitzender war für Josef Kleber zu viel geworden. Er war bei mehreren Nachbarvereinen ebenfalls als Chorleiter tätig.


Während der Verein 1990 die Feierlichkeiten für das 100jährige Jubiläum plante, kam eine erfreuliche Botschaft an: Der Verein sollte in einer Feierstunde am 20.5.1990 in Jockgrim vom Bundespräsidenten die Zelter-Plakette verliehen bekommen. Diese Anerkennung für die geleistete Arbeit des Chors nahm der 1. Vorsitzende Bruno Wolf von Kultusminister Dr. Gölter entgegen.
Eine traurige Nachricht ereilte die Mitglieder der „Eintracht“ kurz vor den Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum: Der langjährige Vorsitzende und Chorleiter Josef Kleber verstarb im Alter von nur 56 Jahren.
Trotzdem wurde das Fest von 14. - 17.06.1990 begangen. Es war ein Höhenpunkt für den Verein unter Mitwirkung vieler Gastchöre und Ehrengästen. Schirmherr und damaliger Oberbürgermeister von Blon hielt die Festrede und übergab das Wappenschild des Landes Rheinland-Pfalz im Auftrag des Ministerpräsidenten Wagner.


1994 stand der Chor am Scheideweg, aufzugeben oder als gemischter Chor weiter zu machen. Deshalb wurden am 06.05.1994 nach fast 105 Jahren erstmals Frauen aufgenommen. Der erste Auftritt erfolgte bei der evangelischen Gemeindewoche in der Dreifaltigkeitskirche.
Nach einer Satzungsänderung wird der Chor ab 1995 offiziell als Gemischter Chor Eintracht Mörsbach geführt.

Der Chor im Jubiläumsjahr 2010
Der Chor im Jubiläumsjahr 2010

Auch im Jahr 2000 fand wieder ein Jubiläumsfest statt, bei dem verdiente Sänger geehrt wurden: Für 40 Jahre Singen wurden Karl-Heinz Rothhaar, Otmar Ruf, Eugen Vollmar und Hans Wildt mit der goldenen Ehrennadel des Pfälzischen Sängerbundes ausgezeichnet. Für 50 Jahre Singen wurde an Emil Heller, Otto Schehl, Hans Kuppens, Walter Seebald und Alfons Spacke die goldene Ehrennadel mit Goldkranz verliehen. Ein Höhenpunkt war die Ehrung für Willi Klein, dem für 60 Jahre Singen die Ehrennadel mit Goldkranz und Schleife überreicht wurde.


2002 ernannte man die Sänger Kurt Clemens, Emil Heller, Hans Kuppens, Otto Schehl, Alfons Spacke und Walter Seebald zu Ehrenmitgliedern.


2004 war das 10jährige Bestehen des gemischten Chores ein Anlass zum Feiern. Der 1. Vorsitzende Otmar Ruf ehrte Sängerinnen, die den Chor in diesen 10 Jahren fleißig verstärkten. Christine Blinn und Anneke Knerr erhielten eine Urkunde für fünf Jahre Singen „Kinder/Jugendliche“, Ute Hauk und Andrea Pierrot für 10 Jahre. Für 25 Jahre Singen wurden Manfred Knerr, Bruno Wolf und Klaus Pierrot mit der silbernen Ehrennadel des Sängerbundes geehrt, Walter Pfeifer für 40 Jahre mit der goldenen Ehrennadel. Otmar Ruf und Hans Wildt erhielten die goldene Ehrennadel mit Goldkranz für 50 Jahre Singen.


Im Februar 2005 wurde Bruno Wolf wieder zum Vorsitzenden gewählt, Steffen Hemmer blieb weiterhin Dirigent.


Quellenangabe:

  • Bernhard H. Bonkhoff: Mörsbach. Ein Dorfbuch. Festgabe zur Einweihung der Dreifaltigkeitskirche am 10. Juli 1988, Speyer 1988. Herausgegeben von der Protestantischen Kirchengemeinde Großbundenbach, ISBN 3-925536-16-7.

  • Herbert Müller: Chronik ab 1990 in der Festschrift zum 120-jährigen Bestehen des Gemischten Chores "Eintracht" Mörsbach
  • Für die Webseite aufgearbeitet von Birgit Dusch mit freundlicher Genehmigung von Pfarrer Dr. Bernhard H. Bonkhoff und Bruno Wolf