Die Feuerwehr


Wo Menschen wohnen, sind Feuerstellen. Ohne sie wäre das Leben in unserem Klima in einem Großteil der Jahreszeit nicht nur ungemütlich, sondern unmöglich. Aber wie das Wasser ist das Feuer nicht nur hilfreich, sondern auch bedrohlich, wenn der Mensch seine Herrschaft darüber verliert. Immer wieder sind in alter und neuer Zeit Häuser abgebrannt. Die alten Dorfordnungen schärften den Einwohnern in regelmäßigen Abständen ein, ihre Kamine zu fegen, damit kein Kaminbrand ausbräche. Wo dies dennoch geschah, wurden die Betroffenen zu dem erlittenen Schaden noch von der Obrigkeit bestraft.


Lange gab es keine organisierte Feuerwehr, vielmehr waren im Fall eines Brandes alle Einwohner verpflichtet zu helfen. Mit Brandhaken wurde das brennende Gebälk niedergerissen, von Hand zu Hand wanderten die ledernen Feuerwehreimer vom Brunnen zum Brandherd. Nach 187l fasste der bayerische Staat das Feuerlöschwesen genauer ins Auge, nicht zuletzt aufmerksam gemacht durch die Brandversicherungskassen.


Am 17.12.1876 lehnt der Mörsbacher Gemeinderat die Einrichtung einer Feuerwehr ab, da im Dorf genügend Löschgeräte und Ausrüstungsgegenstände vorhanden seien. Am 29.12.1877 wird die Anschaffung einer größeren Feuerspritze abgelehnt. Am 26.8.1898 wird wegen Geldmangel von einer Uniformierung der Feuerwehr Abstand genommen. Damals entstand das erste Feuerwehrhaus vor dem Anwesen Weinmann in der Lindenstraße, welches bis zum Bau des jetzigen Gemeinde- und Feuerwehrhauses 1965 in Betrieb war. Es enthielt eine handbetriebene Feuerspritze‚ Hanfschläuche, die Spritzen und sonstiges Gerät wie Brandhaken und Äxte. Langjähriger Feuerwehrkommandant war der spätere Ortsgruppenleiter Fritz Rußhardt, der neben dem Feuerwehrhäuschen wohnte. Von 1949 bis 1959 war Emil Heller Kommandant der Feuerwehr, heute ist es Manfred Drumm. Längst ist die Feuerwehr auch motorisiert: 1960 wurde das erste Feuerwehrauto angeschafft. Seit der Eingemeindung nach Zweibrücken ist die Mörsbacher Feuerwehr dorthin eingegliedert.


Quellenangabe:

  • Bernhard H. Bonkhoff: Mörsbach. Ein Dorfbuch. Festgabe zur Einweihung der Dreifaltigkeitskirche am 10. Juli 1988, Speyer 1988. Herausgegeben von der Protestantischen Kirchengemeinde Großbundenbach, ISBN 3-925536-16-7.

  • Für die Webseite aufgearbeitet von Birgit Dusch mit freundlicher Genehmigung von Pfarrer Dr. Bernhard H. Bonkhoff