Innenraum


Kircheninneres nach Osten
(c) Sigrun Hemmer, Kircheninneres nach Osten

Nur eine einzige Tür führt in die St. Dreifaltigkeitskirche. Christus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden. Für die Inschrift des Portalsteins wurde jener Predigttext verwendet, der bei der Einweihung des ersten Mörsbacher Gottesackers im Januar 1818 ausgelegt wurde:

 

1. Mose 28,17: „Wie heilig ist diese Stätte, hier ist nichts als Gottes Haus und hier ist die Pforte des Himmels.“  A.D. 1988

 

Vom Vorraum öffnet sich sowohl die Tür ins Kircheninnere als auch die Tür zum Gemeinderaum, dem Ort für Unterricht, Vorträge und Gemeindegruppen. Ebenso führt vom Vorraum die Treppe hinauf zur Empore und zur Küche.

 

Der Kirchenraum ist überraschend hoch. Er besitzt keinen eigenen Chorraum, weil die Evangelische Kirche keine Zweiteilung der Gemeinde in „Laien“ und „Kleriker“ kennt. Zwölf gotisch geschwungene Bogen aus Leimholz tragen die helle Kirchendecke. Die indirekte Beleuchtung ist am Übergang von der Wand zu den Deckenflächen montiert und unter Lamellen verborgen. Der rote Tonplattenbelag und das helle Braun der Bänke sind Kontrast zu den weiß verputzten Wänden. Der Ostgiebel öffnet sich als übergroßes, in hellen Tönen gehaltenes Bleiglasfenster. Die zwölf Bogen der Decke bilden fünf rechteckige Felder. In den beiden westlichen befindet sich die Empore und darunter der Gemeinderaurn. Durch ein zweites, kleineres Fenster im Westgiebel erhält die Empore Ihr Licht. Der Innenraum ist völlig frei von störenden Einbauten. Sämtliche Funktionsräume sind im Turm untergebracht.

 

Das alttestamentliche Wort für Gemeinde heißt „Versammlung". Sammelplatz waren früher Tempel und Synagoge, Gotteshaus und Schule. Auch die Kirche des Neuen Bundes ist Haus Gottes, Ort des Dankes und des Gebetes. Alle Plätze sind ausgerichtet auf Kanzel und Altar. Zum Tempel gehört der Altar, zur Synagoge die Kanzel, der Ort der Lehre. Kirche ist nicht nur Ort des Gottesdienstes, der Verkündigung des Gotteswortes und der Sakramentsfeier. Hier ist auch der Ort des Lehrens und des Lernens. Darum besitzt die Mörsbacher Kirche einen abteilbaren Gemeinderaum unter der Empore. Der Kirchenraum kann durch den Gemeinderaum erweitert werden. Umgekehrt kann die ganze Kirche als großer Gemeindesaal für bis zu 100 Personen bei Festen der Gemeinde Verwendung finden.

 

Der abtrennbare Gemeinderaum unter der Empore erhält sein Licht durch drei Fenster im Westgiebel. Hier findet kirchlicher Unterricht statt, hier treffen sich die Gemeindegruppen und hier ist der Proberaum des Mörsbacher Chors. Außerdem bietet der Raum auch Gelegenheit für Familienfeiern.