Das Äußere der Kirche


Das Äußere der Kirche
(C) Andrea Theobald, Das Äußere der Kirche

Die 1988 errichtete St. Dreifaltigkeitskirche im Zweibrücker Stadtteil Mörsbach folgt in ihrer Baukonzeption ganz und gar der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testamentes. Das älteste biblische Leitbild für das Haus Gottes ist die Stiftshütte, das heilige Zelt, sichtbare Wohnung des unsichtbaren Gottes und darum Ort der Anbetung auf dem Weg des Volkes Gottes durch die Wüste ins Gelobte Land, dem Land der Verheißung. Der Bau ist wie alle alten Kirchen orientiert, nach Osten ausgerichtet: Ex oriente Lux. Ungehindert kann die Morgensonne durch das große Ostfenster einfließen, das dem hohen Raum seine Weihe gibt. Vor den bunten Scheiben spielen die Blätter einer Kastanie im Wind.

 

Im Zweiten Helvetischen Bekenntnis von 1566 heißt es: „Die Stätten, an denen die Gläubigen zusammenkommen, sollen würdig und der Gemeinde Gottes in allen Dingen angemessen sein. Deshalb soll man dazu geräumige Gebäude oder Kirchen wählen. Jedoch soll man sie von allen Dingen säubern, die der Kirche nicht ziemen. Es soll aber alles zur Zierde, zum notwendigen und frommen Anstand Gehörige angeordnet werden, damit nichts fehlt, was die kirchlichen Handlungen und Gebräuche erfordern. Wie wir einerseits glauben, dass Gott nicht wohnt in Tempeln, von Händen gemacht, so wissen wir doch andererseits aus Gottes Wort und heiligen Gebräuchen, dass die Orte, die für Gott und seine Anbetung bestimmt sind, nicht weltliche, sondern heilige Orte sind, und wer sich darin aufhält, hat sich ehrerbietig und bescheiden zu benehmen, da er ja an einem heiligen Ort vor dem Angesicht Gottes und seiner heiligen Engel steht. Darum ist von den Gotteshäusern und Betstätten der Christen jeder Luxus an Kleidern, aller Stolz und alles, was christliche Demut, Zucht und Bescheidenheit verletzt, ganz fernzuhalten. Der wahre Schmuck der Gotteshäuser besteht nicht in Elfenbein, Gold, Edelsteinen, sondern in Schlichtheit, Frömmigkeit und den Tugenden derer, die im Gotteshaus weilen. Alles aber soll in der Kirche angemessen und ordentlich zugehen und alles zur Erbauung dienen.“

 

Diese Grundlinien zum Kirche-Sein und zum Kirchen-Bau sind für die St. Dreifaltigkeitskirche maßgebend. Ihr hohes, stolzes Dach zieht den Blick und die Herzen nach oben. Der Kirchturm weist das Gotteshaus nach außen als Kirche aus und enthält neben der Eingangszone und der Glockenstube alle notwendigen Nebenräume. Hier befindet sich auch der Grundstein des Baues.

 

Innen und außen wirkt die Mörsbacher Kirche als Ein-Raum: Sie verzettelt sich nicht in Winkel, Anbauten und Nebenräume, sondern reduziert den Grundriss auf das Wesentliche: Turm und Schiff. Der Bau selbst ist außen völlig schlicht: Über einem grauen Betonsockel tragen weiß verputzte Wände ein rotes Dach aus Biberschwanzziegeln. Die Enden des Daches laufen in zwei Weihekreuzen aus. Das kupferne Turmkreuz ziert ein ebenfalls kupferner Turmhahn.